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Marburg
  an der Lahn

 
 
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Foto: (Ansichtskarte)
Musik: G.F.Händel ("Suite aus Wassermusik"), Seq.: G.Breed
Lyrik: Otto Janson (Studentenlied 1927)
 
Alt Marburg
Ich habe in deutschen Gauen
manch traulichen Winkel gesehn,
doch was ich auch draußen mocht schauen:
Mein Marburg, wie bist du so schön!
Gern denk ich im Mai jener Stunde,
wie ward mir so eigen zumut!
Bald sang ich mit lachendem Munde:
Alt-Marburg, wie bin ich dir gut!

Am Berge ihr lauschigen Fleckchen,
Ihr Giebel versonnen, verträumt!
Leis murmelt der Brunnen am Eckchen,
vom Schimmer des Mondlichts umsäumt;
auf heimlichen Treppen und Stufen,
auf Turm und Gemäuer es ruht...
Ich mußt in die Maiennacht rufen:
Alt-Marburg, wie bin ich dir gut!

Sah früh von des Schloßhofes Runde
hoch über die Dächer ins Land,
wo rings durch die Auen im Grunde
die Lahn flicht ihr silbernes Band.
Und feierlich wogte im Tale
der Glocken tiefdröhnende Flut,
verklingend im Dankeschorale.
Alt-Marburg, wie bin ich dir gut!

Bin froh durch die Wälder gezogen,
Als Füchslein mit Laute und Stab,
dem Bursch war manch Mädel gewogen,
die Gassen bergauf und bergab!
Im Herzen ein Schwingen und Singen,
daß heißer mir wallte das Blut ...
Die Mützen empor und die Klingen,
Alt-Marburg, wie bin ich dir gut!

Und bin ich ein alter Geselle,
und bleichte die Zeit mir das Haar,
so such ich noch einmal die Stelle,
wo damals so glücklich ich war.
Seh still auf die alte Stadt nieder
und schwing dann jungselig den Hut,
stimm' ein in das Lied aller Lieder:
Alt-Marburg, wie bin ich dir gut!

Otto Janson (1927)

(Die Erfahrungen des Dichters stimmen nicht in allen Punkten mit denen des Füchsleins überein!)